Das Haus
Die Geschichte
Das Geburtshaus Johannes Freumbichlers, des Großvaters von Thomas Bernhard, wurde 1709 erstmals urkundlich erwähnt. Von 1863 bis 1888 waren Joseph und Maria Freumbichler, die Eltern von Johannes, im Besitz des Hauses. Das „Freumbichler-haus“ wurde 1983 unter Denkmalschutz gestellt. 1985 wurde das Häusl von der Gemeinde Henndorf unter Alt- Bürgermeister Franz Winklhofer aus privatem Besitz erworben.
Viele Jahre bot das denkmalgeschützte Bauernhaus im Ortszentrum ein sanierungsbedürftiges Erscheinungsbild. Als der Verein „Literaturhaus Henndorf“ Interesse am historischen Gebäude mit einem Nutzungskonzept anmeldete, wurde mit finanzieller Unter-stützung der Gemeinde Henndorf, großem Einsatz örtlicher Handwerksbetriebe und großem Engagement freiwilliger Helfer, das 300 Jahr alte Freumbichlerhaus nach den Vorgaben des Denkmalamtes stilgerecht renoviert. Wandmalereien aus der Zeit um 1900 wurden freigelegt und blieben als Dokument in mehreren Räumen bewahrt. Verschiedene erhalten gebliebene Baudetails wie Türen, Fenster, Böden sowie der historische Dachstuhl, wurden mit viel Liebe zum Detail restauriert. Zur Nutzung für Veranstaltungen wurde eine mo-derne Holzterrasse angefügt. Nach Abschluss der baulichen Instandsetzung erfolgte am 2. Dezember 2012 die feierliche Eröffnung des nun „Literaturhaus Henndorf“ genannten Schmuckstücks.
Das Museum
Gedenktafeln
Unter dem Dachgestühl des ehemaligen Heubodens wurde im Literaturhaus Henndorf ein kleines Museum eingerichtet. Die dort angebrachten Schautafeln sind den Schriftstellern und Künstlern Carl Zuckmayer, Johannes Freumbichler, Thomas Bernhard, Franz Stelzhamer, Carl und Richard Mayr, Ödön von Horváth, Stefan Zweig, Sylvester Wagner und Franz Theodor Csokor gewidmet. Sie alle pflegten eine besondere Beziehung zu Henndorf. Mit der im September 2014 aufgestellten Gedenktafel von DDr. Max Gmachl ist unsere Galerie im Dachboden vollständig.

Schreibpult Johannes Freumbichlers
Der künstlerische Nachlass Johannes Freumbichlers befindet sich im „Literaturarchiv Salzburg“.
Das Original-Schreibpult des Großvaters von Thomas Bernhard wurde dem Verein Literaturhaus Henndorf von Susanne Kuhn, der Schwester von Thomas Bernhard, überlassen.
Nach sorgfältiger Restaurierung durch Tischlermeister Hans Hitzl ist das Schreibpult nun im Obergeschoss des Literaturhauses zu besichtigen.

Carl Zuckmayers Schreibmaschine und Bierkrüge
Weiters sind im Literaturhaus Henndorf auch Gegenstände aus dem Leben Carl Zuckmayers ausgestellt.
Seine Schreibmaschine wurde leihweise von Hermann Berger aus Henndorf zur Verfügung gestellt. Dem gleichen Leihgeber verdanken wir auch vier bunte, getöpferte Bierkrüge, ein Geschenk der damaligen Henndorfer Bevölkerung an den „deutschen Schriftsteller“. Auf diesen Krügen ist des Dichters persönlicher Trinkspruch „Ruck-Zuck“ zu lesen.
Porzellanfigur des Kammersängers Richard Mayr
Im Juli 2014 hat das Literaturhaus Henndorf eine Porzellanfigur von Richard Mayr erhalten. Die Statuette stellt den Kammersänger Richard Mayr als Ochs von Lerchenau, eine Figur aus der Oper Der Rosenkavalier von Richard Strauss, dar. Die Leihgabe stammt von Maria Voloda aus Henndorf.
Entwurf
Michael Powolny (1871-1954)
Ausführung
Porzellanmanufaktur Augarten Wien
